Kommentar
Thomas: Eines der besten
Bücher welches ich je gelesen habe und einer der zauberhaftesten
und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur.
Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und
liest. Ein wunderbares Buch über eine besondere
Liebesgeschichte. Ich habe nicht aufhören können und dabei, die
große Angst: Das Buch ist endlich.
Zwei Stunden später
AW:
Liebe Frau Rothner,
schön, dass Sie mir schreiben, ich habe Sie
schon vermisst. Ich war bereits knapp dran, mir
ein Like-Abonnement zuzulegen. (Vorsicht,
aufkeimender Humor!) Und Sie haben mich
tatsächlich per »Google« gesucht? Das finde ich
überaus schmeichelhaft. Dass ich für Sie ein
»Professor« sein könnte, gefällt mir, ehrlich
gestanden, eher weniger. Sie halten mich für
einen alten Sack, stimmt’s? Steif, pedantisch,
besserwisserisch. Nun, ich werde mich nicht
krampfhaft bemühen, Ihnen das Gegenteil zu
beweisen, sonst wird es peinlich. Vermutlich
schreibe ich derzeit einfach älter, als ich bin.
Und, mein Verdacht: Sie schreiben jünger, als
Sie sind. Ich bin übrigens Kommunikationsberater
und Uni-Assistent für Sprachpsychologie.
Wir
arbeiten gerade an einer Studie über den
Einfluss der E-Mail auf unser Sprachverhalten
und – der noch wesentlich interessantere Teil –
über die E-Mail als Transportmittel von
Emotionen. Deshalb neige ich ein wenig zum
Fachsimpeln, ich werde mich aber künftig
zurückhalten, das verspreche ich Ihnen. Dann
überstehen Sie einmal die
Faschingsfeierlichkeiten gut! Wie ich Sie
einschätze, haben Sie sich bestimmt ein schönes
Kontingent an Pappnasen und Tröten zugelegt.
Alles Liebe, Leo Leike.
22
Minuten später
RE:
Lieber Herr Sprachpsychologe,
jetzt teste ich Sie einmal: Was glauben Sie
wohl, welcher Ihrer soeben erhaltenen Sätze für
mich der interessanteste war, so interessant,
dass ich Ihnen gleich eine Frage dazu stellen
müsste (würde ich Sie nicht vorher testen)? Und
hier noch ein guter Tipp, Ihren Humor
betreffend: Ihren Satz »Ich war bereits knapp
dran, mir ein Like-Abonnement zuzulegen« habe
ich als zur Hoffung Anlass gebend empfunden! Mit
Ihrer Zusatzbemerkung »(Vorsicht, aufkeimender
Humor)« haben Sie leider wieder alles verpatzt:
Einfach weglassen! Und auch die Sache mit den
Pappnasen und Tröten fand ich lustig. Wir haben
offenbar den gleichen Nicht-Humor. Trauen Sie
mir aber ruhig zu, Ihre Ironie zu erkennen und
verzichten Sie auf den Smiley! Alles Liebe, ich
find es echt angenehm, mit Ihnen zu plaudern.
Emmi Rothner.
Zehn Minuten später
AW:
Liebe Emmi Rothner,
danke für Ihre Humortipps. Sie werden am Ende
noch einen lustigen Mann aus mir machen. Noch
mehr danke ich für den Test! Er gibt mir
Gelegenheit Ihnen zu zeigen, dass ich doch
(noch) nicht der Typ »alter selbstherrlicher
Professor« bin. Wäre ich es, dann hätte ich
vermutet: Der interessanteste Satz müsste für
Sie »Wir arbeiten gerade an einer Studie … über
die E-Mail als Transportmittel von Emotionen«
gewesen sein. So aber bin ich sicher. Am meisten
interessiert Sie: »Und, mein Verdacht: Sie
schreiben jünger als Sie sind.« Daraus ergibt
sich für Sie zwingend die Frage: Woran glaubt
der das zu erkennen? Und in weiterer Folge: Für
wie alt hält er mich eigentlich? Liege ich
richtig?
Acht Minuten später
RE:
Leo Leike, Sie sind ja ein Teufelskerl!!!
So, und jetzt lassen Sie sich gute Argumente
einfallen, um mir zu erklären, warum ich älter
sein müsste als ich schreibe. Oder noch
präziser: Wie alt schreibe ich? Wie alt bin ich?
Warum? – Wenn Sie diese Aufgaben gelöst haben,
dann verraten Sie mir, welche Schuhgröße ich
habe.
Alles Liebe, Emmi.
Macht echt Spaß mit Ihnen.
45 Minuten später
AW:
Sie schreiben wie 30. Aber Sie sind um die 40,
sagen wir: 42. Woran ich es zu erkennen glaube?
– Eine 30-Jährige liest nicht regelmäßig »Like«.
Das Durchschnittsalter einer »Like«-Abonnentin
beträgt etwa 50 Jahre. Sie sind aber jünger,
denn beruflich beschäftigen Sie sich mit
Homepages, da könnten Sie also wieder 30 und
sogar deutlich darunter sein. Allerdings schickt
keine 30-Jährige eine Massenmail an Kunden, um
ihnen »Frohe Weihnachten und ein gutes neues
Jahr« zu wünschen. Und schließlich: Sie heißen
Emmi, also Emma. Ich kenne drei Emmas, alle sind
älter als 40. Mit 30 heißt man nicht Emma. Emma
heißt man erst wieder unter 20, aber unter 20
sind Sie nicht, sonst würden Sie Wörter wie
»cool«, »spacig«, »geil«, »elementar«, »heavy«
und Ähnliches verwenden. Außerdem würden Sie
dann weder mit großen Anfangsbuchstaben noch in
vollständigen Sätzen schreiben. Und überhaupt
hätten Sie Besseres zu tun, als sich mit einem
humorlosen vermeintlichen Professor zu
unterhalten und dabei interessant zu finden, wie
jung oder alt er Sie einschätzt. Noch was zu
»Emmi«: Heißt man nun Emma und schreibt man
jünger als man ist, zum Beispiel weil man sich
deutlich jünger fühlt, als man ist, nennt man
sich nicht Emma, sondern Emmi.
Fazit, liebe Emmi Rothner: Sie schreiben wie 30,
Sie sind 42. Stimmt’s? Sie haben 36er
Schuhgröße. Sie sind klein, zierlich und
quirlig, haben kurze dunkle Haare. Und Sie
sprudeln, wenn Sie reden. Stimmt’s?
Guten Abend, Leo Leike.
Am nächsten Tag
Betreff: ???
Liebe Frau Rothner,
sind Sie beleidigt? Schauen Sie, ich kenne Sie
ja nicht. Wie soll ich wissen, wie alt Sie sind?
Vielleicht sind Sie 20 oder 60. Vielleicht sind
Sie 1,90 groß und 100 Kilo schwer. Vielleicht
haben Sie 46er Schuhgröße – und deshalb nur drei
Paar Schuhe, maßgefertigt. Um sich ein viertes
Paar finanzieren zu können, mussten Sie Ihr
»Like«-Abonnement kündigen und Ihre
Homepagekunden mit Weihnachtsgrüßen bei
Laune halten. Also bitte, seien Sie nicht böse.
Mir hat die Einschätzung Spaß gemacht, ich habe
ein schemenhaftes Bild von Ihnen vor mir, und
das habe ich Ihnen in übertriebener Präzision
mitzuteilen versucht. Ich wollte Ihnen wirklich
nicht zu nahe treten.
Liebe Grüße, Leo Leike.
Zwei Stunden später
RE:
Lieber »Professor«,
ich mag Ihren Humor, er ist nur einen Halbton
von der chronischen Ernsthaftigkeit entfernt und
klingt deshalb besonders schräg!! Ich melde mich
morgen. Ich freu mich schon! Emmi. Sieben
Minuten später AW: Danke! Jetzt kann ich
beruhigt schlafen gehen. Leo. Am nächsten Tag
Betreff: Nahe treten Lieber Leo, den »Leike«
lasse ich jetzt weg. Sie dürfen dafür die
»Rothner« vergessen. Ich habe Ihre gestrigen
Mails sehr genossen, ich habe sie mehrmals
gelesen. Ich möchte Ihnen ein Kompliment machen.
Ich finde es spannend, dass Sie sich so auf
einen Menschen einlassen können, den
Sie gar nicht kennen, den Sie noch nie gesehen
haben und wahrscheinlich auch niemals sehen
werden, von dem Sie auch sonst nichts zu
erwarten haben, wo Sie gar nicht wissen können,
ob da jemals irgend etwas Adäquates zurückkommt.
Das ist ganz atypisch männlich, und das schätze
ich an Ihnen. Das wollte ich Ihnen vorweg nur
einmal gesagt haben.
So, und jetzt zu ein paar Punkten:
1.) Sie haben einen ausgewachsenen
Massenmail-Weihnachtsgruß-Psycho! Wo haben Sie
den aufgerissen? Anscheinend kränkt man Sie zu
Tode, wenn man »Frohe Weihnachten und ein gutes
neues Jahr« sagt. Gut, ich verspreche Ihnen, ich
werde es nie, nie wieder sagen! Übrigens finde
ich es erstaunlich, dass Sie von »Frohe
Weihnachten und ein gutes neues Jahr« auf ein
Lebensalter schließen können wollen. Hätte ich
»Frohe Weihnachten und ein glückliches neues
Jahr« gesagt, wäre ich dann zehn Jahre jünger
gewesen?
2.) Tut mir Leid, lieber Leo Sprachpsychologe,
aber dass eine Frau nicht jünger als 20 Jahre
sein kann, wenn sie nicht »cool«, »geil« und
»heavy« verwendet, kommt mir schon ein bisschen
weltfremd oberprofessorenhaft vor. Nicht, dass
ich hier darum kämpfe, so zu schreiben, dass Sie
meinen könnten, ich sei jünger als 20 Jahre.
Aber weiß man es wirklich?
3.) Ich schreibe also wie 30, sagen Sie. Eine
30-Jährige liest aber nicht »Like«, sagen Sie.
Dazu erkläre ich Ihnen gerne: Die Zeitschrift
»Like« hatte ich für meine Mutter abonniert. Was
sagen Sie jetzt? Bin ich nun endlich jünger, als
ich schreibe?
4.) Mit dieser Grundsatzfrage muss ich Sie
alleine lassen. Ich habe leider einen Termin.
(Firmunterricht? Tanzschule? Nagelstudio?
Teekränzchen? Suchen Sie es sich ruhig aus.)
Schönen Tag noch, Leo!
Emmi.
Drei Minuten später
RE:
Ach ja, Leo, eines will ich Ihnen doch noch
verraten: Bei der Schuhgröße waren Sie gar nicht
so schlecht. Ich trage 37. (Aber Sie brauchen
mir keine Schuhe zu schenken, ich habe schon
alle.)
Drei Tage später
Betreff: Etwas fehlt
Lieber Leo,
wenn Sie mir drei Tage nicht schreiben, empfinde
ich zweierlei:
1.) Es wundert mich.
2.) Es fehlt mir etwas.
Beides ist nicht angenehm. Tun Sie was dagegen!
Emmi
Am nächsten Tag
Betreff: Endlich gesendet!
Liebe Emmi,
zu meiner Verteidigung gebe ich an: Ich habe
Ihnen täglich geschrieben, ich habe die E-Mails
nur nicht abgeschickt, nein, im Gegenteil, ich
habe sie allesamt wieder gelöscht. Ich bin in
unserem Dialog nämlich an einem heiklen Punkt
angelangt. Sie, diese gewisse Emmi mit
Schuhgröße 37, beginnt mich schön langsam mehr
zu interessieren, als es dem Rahmen, in dem ich
mich mit ihr unterhalte, entspricht. Und wenn
sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgröße 37, von
vornherein feststellt: »Wahrscheinlich werden
wir uns niemals sehen«, dann hat sie natürlich
völlig Recht und ich teile ihre Ansicht. Ich
halte das für sehr, sehr klug, dass wir davon
ausgehen, dass es zu keiner Begegnung zwischen
uns kommen wird. Ich will nämlich nicht, dass
die Art unseres Gesprächs hier auf das Niveau
eines Kontaktanzeigen- und Chatroom-Geplänkels
absinkt. So, und diese E-Mail schicke ich nun
endlich weg, damit sie, diese gewisse Emmi mit
Schuhgröße 37, wenigstens irgendwas von mir in
der Mailbox hat. (Aufregend ist der Text nicht,
ich weiß, es ist auch nur ein Bruchteil von dem,
was ich Ihnen schreiben wollte.)
Alles Liebe, Leo.
23 Minuten später
RE:
Aha, dieser gewisse Leo Sprachpsychologe will
also nicht wissen, wie diese gewisse Emmi mit
Schuhgröße 37 aussieht? Leo, das glaube ich
Ihnen nicht! Jeder Mann will wissen, wie jede
Frau aussieht, mit der er spricht, ohne zu
wissen, wie sie aussieht. Er will sogar
möglichst schnell wissen, wie sie aussieht. Denn
danach weiß er, ob er noch weiter mit ihr
sprechen will oder nicht. Oder etwa nicht?
Herzlichst, die gewisse 37er-Emmi.
Acht Minuten später
AW:
Das war jetzt mehr hyperventiliert als
geschrieben, stimmt’s? Ich muss gar nicht
wissen, wie Sie aussehen, wenn Sie mir solche
Antworten geben, Emmi. Ich habe Sie ohnehin vor
mir. Und dafür muss ich mich nicht einmal mit
Sprachpsychologie beschäftigt haben.
Leo.
21 Minuten später
RE:
Sie irren, Herr Leo. Das war völlig ruhig
geschrieben. Sie sollten mich einmal sehen, wenn
ich tatsächlich hyperventiliere. Im Übrigen
neigen Sie prinzipiell eher nicht dazu, meine
Fragen zu beantworten, stimmt’s? (Wie sehen Sie
eigentlich aus, wenn Sie »Stimmt’s?« fragen?)
Aber darf ich noch einmal auf Ihren E-Mail-Wurf
von heute Vormittag zurückkommen. Da passt so
gar nichts zusammen.
Ich halte fest:
1.) Sie schreiben mir E-Mails und schicken sie
nicht ab.
2.) Sie beginnen sich schön langsam mehr für
mich zu interessieren, als es dem »Rahmen
unserer Unterhaltung« entspricht. Was soll das
heißen? Ist der Rahmen unserer Unterhaltung
nicht ausschließlich das gegenseitige Interesse
an einer jeweils völlig fremden Person?
3.) Sie finden es sehr klug – nein, Sie finden
es sogar »sehr, sehr klug«, dass wir uns nie
treffen werden. Ich beneide Sie um Ihre
leidenschaftliche Hinwendung an die Klugheit!
4.) Sie wollen kein Chatroom-Geplänkel. Sondern?
Worüber wollen wir uns unterhalten, damit Sie
sich nicht schön langsam mehr für mich
interessieren, als es dem »Rahmen« entspricht?
5.) Und, für den gar nicht unwahrscheinlichen
Fall, dass Sie keine meiner soeben gestellten
Fragen beantworten werden: Sie sagten, dass das
vorhin nur ein Bruchteil von dem war, was Sie
mir schreiben wollten. Schreiben Sie mir ruhig
den Rest. Ich freue mich über jede Zeile! Ich
lese Sie nämlich gerne, lieber Leo.
Emmi.
Fünf Minuten später
AW:
Liebe Emmi,
Wenn Sie nicht 1.) 2.) 3.) und so weiter
schreiben können, sind Sie es nicht, stimmt’s?
Morgen mehr.
Schönen Abend. Leo.
Am nächsten Tag
Kein Betreff
Liebe Emmi,
ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir absolut
nichts voneinander wissen? Wir erzeugen
virtuelle Fantasiegestalten, fertigen
illusionistische Phantombilder voneinander an.
Wir stellen Fragen, deren Reiz darin besteht,
nicht beantwortet zu werden. Ja, wir machen uns
einen Sport daraus, die Neugierde des anderen zu
wecken und immer weiter zu schüren, indem wir
sie kategorisch nicht befriedigen. Wir
versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen,
zwischen den Wörtern, bald wohl schon zwischen
den Buchstaben. Wir bemühen uns krampfhaft, den
anderen richtig einzuschätzen. Und gleichzeitig
sind wir akribisch darauf bedacht, nur ja nichts
Wesentliches von uns selbst zu verraten. Was
heißt »nichts Wesentliches«? – Gar nichts, wir
haben noch nichts aus unserem Leben erzählt,
nichts, was den Alltag ausmacht, was einem von
uns wichtig sein könnte. Wir kommunizieren im
luftleeren Raum. Wir haben artig gestanden,
welcher beruflichen Tätigkeit wir nachgehen. Sie
würden mir theoretisch eine schöne Homepage
gestalten, ich erstelle Ihnen dafür praktisch
(schlechte) Sprachpsychogramme. Das ist alles.
Wir wissen aufgrund eines miesen Stadtmagazins,
dass wir in der gleichen Großstadt leben. Aber
sonst? Nichts. Es gibt keine anderen Menschen um
uns. Wir wohnen nirgendwo. Wir haben kein Alter.
Wir haben keine Gesichter. Wir unterscheiden
nicht zwischen Tag und Nacht. Wir leben in
keiner Zeit. Wir haben nur unsere beiden
Bildschirme, jeder streng und geheim für sich,
und wir haben ein gemeinsames Hobby: Wir
interessieren uns für eine jeweils völlig fremde
Person. Bravo! Was mich betrifft, und jetzt
komme ich zu meinem Geständnis: Ich interessiere
mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi! Ich weiß
zwar nicht warum, aber ich weiß, dass es einen
markanten Anlass dafür gegeben hat. Ich weiß
aber auch, wie absurd dieses Interesse ist. Es
würde einer Begegnung niemals standhalten, egal
wie Sie aussehen, wie alt Sie sind, wie viel Sie
von Ihrem beträchtlichen E-Mail-Charme zu einem
allfälligen Treffen mitnehmen könnten und was
von Ihrem geschriebenen Sprachwitz auch in Ihren
Stimmbändern steckt, in Ihren Pupillen, in Ihren
Mundwinkeln und Nasenflügeln. Dieses
»Wahnsinnsinteresse«, so mein Verdacht, nährt
sich einzig und allein aus der Mailbox. Jeder
Versuch, es von dort heraustreten zu lassen,
würde vermutlich kläglich scheitern. Nun meine
Schlüsselfrage, liebe Emmi: Wollen Sie noch
immer, dass ich Ihnen Mails schreibe? (Diesmal
wäre eine klare Antwort äußerst
entgegenkommend.)
Alles, alles Liebe, Leo.
21 Minuten später
RE:
Lieber Leo,
das war aber viel auf einmal! Sie müssen
ordentlich Tagesfreizeit haben. Oder zählt das
als Arbeit? Kriegen Sie dafür Zeitausgleich?
Können Sie es von der Steuer absetzen? Ich weiß,
ich habe eine spitze Zunge. Aber nur
schriftlich. Und nur, wenn ich unsicher bin.
Leo, Sie machen mich unsicher. Sicher ist nur
eines: Ja, ich will, dass Sie mir weiter E-Mails
schreiben, wenn’s Ihnen nichts ausmacht. Wenn
das noch nicht klar genug war, dann probiere ich
es noch einmal: JA, ICH WILL!!!!!!! E-MAILS VON
LEO! E-MAILS VON LEO! E-MAILS VON LEO. BITTE!
ICH BIN SÜCHTIG NACH E-MAILS VON LEO! Und jetzt
müssen Sie mir unbedingt verraten, warum es bei
Ihnen zwar keinen Grund, aber einen »markanten
Anlass« dafür gegeben hat, sich für mich zu
interessieren. Das verstehe ich nämlich nicht,
aber es klingt spannend.
Alles, alles Liebe und noch ein »Alles« dazu,
Emmi.
(PS: Die E-Mail da oben von Ihnen war klasse!
Absolut humorlos, aber echt klasse!)