"Meine" Bücher

Thomas M. Fiedler

 

 

Gut gegen Nordwind

Daniel Glattauer

Deuticke im Zsolnay Verlag, 2006.

Daniel Glattauer:
Noch nie war Buchschreiben für mich selbst so spannend wie diesmal, bei meinem dritten Roman. Ich durfte abwechselnd in die Rolle einer gewissen Emmi Rothner und eines Leo Leike schlüpfen, die einander noch nie gesehen hatten und ursprünglich auch gar nicht sehen wollten, was sie nicht daran hinderte, sich ineinander zu verlieben. - Schriftlich!
Durch einen Irrtum begannen sie, einander E-Mails zu schicken und konnten nicht mehr damit aufhören. Für die beiden (und für mich) stellte sich bald die Frage, wann es zum ersehnten Treffen kommen sollte. Und was würde dann geschehen? Und wie würde es danach weitergehen?
 

LESEPROBE

Zwei Stunden später
AW:
Liebe Frau Rothner,
schön, dass Sie mir schreiben, ich habe Sie schon vermisst. Ich war bereits knapp dran, mir ein Like-Abonnement zuzulegen. (Vorsicht, aufkeimender Humor!) Und Sie haben mich tatsächlich per »Google« gesucht? Das finde ich überaus schmeichelhaft. Dass ich für Sie ein »Professor« sein könnte, gefällt mir, ehrlich gestanden, eher weniger. Sie halten mich für einen alten Sack, stimmt’s? Steif, pedantisch, besserwisserisch. Nun, ich werde mich nicht krampfhaft bemühen, Ihnen das Gegenteil zu beweisen, sonst wird es peinlich. Vermutlich schreibe ich derzeit einfach älter, als ich bin. Und, mein Verdacht: Sie schreiben jünger, als Sie sind. Ich bin übrigens Kommunikationsberater und Uni-Assistent für Sprachpsychologie.

Wir arbeiten gerade an einer Studie über den Einfluss der E-Mail auf unser Sprachverhalten und – der noch wesentlich interessantere Teil – über die E-Mail als Transportmittel von Emotionen. Deshalb neige ich ein wenig zum Fachsimpeln, ich werde mich aber künftig zurückhalten, das verspreche ich Ihnen. Dann überstehen Sie einmal die Faschingsfeierlichkeiten gut! Wie ich Sie einschätze, haben Sie sich bestimmt ein schönes Kontingent an Pappnasen und Tröten zugelegt.
Alles Liebe, Leo Leike.

22 Minuten später
RE:
Lieber Herr Sprachpsychologe,
jetzt teste ich Sie einmal: Was glauben Sie wohl, welcher Ihrer soeben erhaltenen Sätze für mich der interessanteste war, so interessant, dass ich Ihnen gleich eine Frage dazu stellen müsste (würde ich Sie nicht vorher testen)? Und hier noch ein guter Tipp, Ihren Humor betreffend: Ihren Satz »Ich war bereits knapp dran, mir ein Like-Abonnement zuzulegen« habe ich als zur Hoffung Anlass gebend empfunden! Mit Ihrer Zusatzbemerkung »(Vorsicht, aufkeimender Humor)« haben Sie leider wieder alles verpatzt: Einfach weglassen! Und auch die Sache mit den Pappnasen und Tröten fand ich lustig. Wir haben offenbar den gleichen Nicht-Humor. Trauen Sie mir aber ruhig zu, Ihre Ironie zu erkennen und verzichten Sie auf den Smiley! Alles Liebe, ich find es echt angenehm, mit Ihnen zu plaudern.
Emmi Rothner.

Zehn Minuten später
AW:
Liebe Emmi Rothner,
danke für Ihre Humortipps. Sie werden am Ende noch einen lustigen Mann aus mir machen. Noch mehr danke ich für den Test! Er gibt mir Gelegenheit Ihnen zu zeigen, dass ich doch (noch) nicht der Typ »alter selbstherrlicher Professor« bin. Wäre ich es, dann hätte ich vermutet: Der interessanteste Satz müsste für Sie »Wir arbeiten gerade an einer Studie … über die E-Mail als Transportmittel von Emotionen« gewesen sein. So aber bin ich sicher. Am meisten interessiert Sie: »Und, mein Verdacht: Sie schreiben jünger als Sie sind.« Daraus ergibt sich für Sie zwingend die Frage: Woran glaubt der das zu erkennen? Und in weiterer Folge: Für wie alt hält er mich eigentlich? Liege ich richtig?

Acht Minuten später
RE:
Leo Leike, Sie sind ja ein Teufelskerl!!!
So, und jetzt lassen Sie sich gute Argumente einfallen, um mir zu erklären, warum ich älter sein müsste als ich schreibe. Oder noch präziser: Wie alt schreibe ich? Wie alt bin ich? Warum? – Wenn Sie diese Aufgaben gelöst haben, dann verraten Sie mir, welche Schuhgröße ich habe.
Alles Liebe, Emmi.
Macht echt Spaß mit Ihnen.

45 Minuten später
AW:
Sie schreiben wie 30. Aber Sie sind um die 40, sagen wir: 42. Woran ich es zu erkennen glaube? – Eine 30-Jährige liest nicht regelmäßig »Like«. Das Durchschnittsalter einer »Like«-Abonnentin beträgt etwa 50 Jahre. Sie sind aber jünger, denn beruflich beschäftigen Sie sich mit Homepages, da könnten Sie also wieder 30 und sogar deutlich darunter sein. Allerdings schickt keine 30-Jährige eine Massenmail an Kunden, um ihnen »Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr« zu wünschen. Und schließlich: Sie heißen Emmi, also Emma. Ich kenne drei Emmas, alle sind älter als 40. Mit 30 heißt man nicht Emma. Emma heißt man erst wieder unter 20, aber unter 20 sind Sie nicht, sonst würden Sie Wörter wie »cool«, »spacig«, »geil«, »elementar«, »heavy« und Ähnliches verwenden. Außerdem würden Sie dann weder mit großen Anfangsbuchstaben noch in vollständigen Sätzen schreiben. Und überhaupt hätten Sie Besseres zu tun, als sich mit einem humorlosen vermeintlichen Professor zu unterhalten und dabei interessant zu finden, wie jung oder alt er Sie einschätzt. Noch was zu »Emmi«: Heißt man nun Emma und schreibt man jünger als man ist, zum Beispiel weil man sich deutlich jünger fühlt, als man ist, nennt man sich nicht Emma, sondern Emmi.
Fazit, liebe Emmi Rothner: Sie schreiben wie 30, Sie sind 42. Stimmt’s? Sie haben 36er Schuhgröße. Sie sind klein, zierlich und quirlig, haben kurze dunkle Haare. Und Sie sprudeln, wenn Sie reden. Stimmt’s?
Guten Abend, Leo Leike.

Am nächsten Tag
Betreff: ???
Liebe Frau Rothner,
sind Sie beleidigt? Schauen Sie, ich kenne Sie ja nicht. Wie soll ich wissen, wie alt Sie sind? Vielleicht sind Sie 20 oder 60. Vielleicht sind Sie 1,90 groß und 100 Kilo schwer. Vielleicht haben Sie 46er Schuhgröße – und deshalb nur drei Paar Schuhe, maßgefertigt. Um sich ein viertes Paar finanzieren zu können, mussten Sie Ihr »Like«-Abonnement kündigen und Ihre Homepagekunden mit Weihnachtsgrüßen bei
Laune halten. Also bitte, seien Sie nicht böse. Mir hat die Einschätzung Spaß gemacht, ich habe ein schemenhaftes Bild von Ihnen vor mir, und das habe ich Ihnen in übertriebener Präzision mitzuteilen versucht. Ich wollte Ihnen wirklich nicht zu nahe treten.
Liebe Grüße, Leo Leike.

Zwei Stunden später
RE:
Lieber »Professor«,
ich mag Ihren Humor, er ist nur einen Halbton von der chronischen Ernsthaftigkeit entfernt und klingt deshalb besonders schräg!! Ich melde mich morgen. Ich freu mich schon! Emmi. Sieben Minuten später AW: Danke! Jetzt kann ich beruhigt schlafen gehen. Leo. Am nächsten Tag Betreff: Nahe treten Lieber Leo, den »Leike« lasse ich jetzt weg. Sie dürfen dafür die »Rothner« vergessen. Ich habe Ihre gestrigen Mails sehr genossen, ich habe sie mehrmals gelesen. Ich möchte Ihnen ein Kompliment machen. Ich finde es spannend, dass Sie sich so auf einen Menschen einlassen können, den
Sie gar nicht kennen, den Sie noch nie gesehen haben und wahrscheinlich auch niemals sehen werden, von dem Sie auch sonst nichts zu erwarten haben, wo Sie gar nicht wissen können, ob da jemals irgend etwas Adäquates zurückkommt. Das ist ganz atypisch männlich, und das schätze ich an Ihnen. Das wollte ich Ihnen vorweg nur einmal gesagt haben.
So, und jetzt zu ein paar Punkten:
1.) Sie haben einen ausgewachsenen Massenmail-Weihnachtsgruß-Psycho! Wo haben Sie den aufgerissen? Anscheinend kränkt man Sie zu Tode, wenn man »Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr« sagt. Gut, ich verspreche Ihnen, ich werde es nie, nie wieder sagen! Übrigens finde ich es erstaunlich, dass Sie von »Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr« auf ein Lebensalter schließen können wollen. Hätte ich »Frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr« gesagt, wäre ich dann zehn Jahre jünger gewesen?
2.) Tut mir Leid, lieber Leo Sprachpsychologe, aber dass eine Frau nicht jünger als 20 Jahre sein kann, wenn sie nicht »cool«, »geil« und »heavy« verwendet, kommt mir schon ein bisschen weltfremd oberprofessorenhaft vor. Nicht, dass ich hier darum kämpfe, so zu schreiben, dass Sie meinen könnten, ich sei jünger als 20 Jahre. Aber weiß man es wirklich?
3.) Ich schreibe also wie 30, sagen Sie. Eine 30-Jährige liest aber nicht »Like«, sagen Sie. Dazu erkläre ich Ihnen gerne: Die Zeitschrift »Like« hatte ich für meine Mutter abonniert. Was sagen Sie jetzt? Bin ich nun endlich jünger, als ich schreibe?
4.) Mit dieser Grundsatzfrage muss ich Sie alleine lassen. Ich habe leider einen Termin. (Firmunterricht? Tanzschule? Nagelstudio? Teekränzchen? Suchen Sie es sich ruhig aus.)
Schönen Tag noch, Leo!
Emmi.

Drei Minuten später
RE:
Ach ja, Leo, eines will ich Ihnen doch noch verraten: Bei der Schuhgröße waren Sie gar nicht so schlecht. Ich trage 37. (Aber Sie brauchen mir keine Schuhe zu schenken, ich habe schon alle.)

Drei Tage später
Betreff: Etwas fehlt
Lieber Leo,
wenn Sie mir drei Tage nicht schreiben, empfinde ich zweierlei:
1.) Es wundert mich.
2.) Es fehlt mir etwas.
Beides ist nicht angenehm. Tun Sie was dagegen!
Emmi

Am nächsten Tag
Betreff: Endlich gesendet!
Liebe Emmi,
zu meiner Verteidigung gebe ich an: Ich habe Ihnen täglich geschrieben, ich habe die E-Mails nur nicht abgeschickt, nein, im Gegenteil, ich habe sie allesamt wieder gelöscht. Ich bin in unserem Dialog nämlich an einem heiklen Punkt angelangt. Sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgröße 37, beginnt mich schön langsam mehr zu interessieren, als es dem Rahmen, in dem ich mich mit ihr unterhalte, entspricht. Und wenn sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgröße 37, von vornherein feststellt: »Wahrscheinlich werden wir uns niemals sehen«, dann hat sie natürlich völlig Recht und ich teile ihre Ansicht. Ich halte das für sehr, sehr klug, dass wir davon ausgehen, dass es zu keiner Begegnung zwischen uns kommen wird. Ich will nämlich nicht, dass die Art unseres Gesprächs hier auf das Niveau eines Kontaktanzeigen- und Chatroom-Geplänkels absinkt. So, und diese E-Mail schicke ich nun endlich weg, damit sie, diese gewisse Emmi mit Schuhgröße 37, wenigstens irgendwas von mir in der Mailbox hat. (Aufregend ist der Text nicht, ich weiß, es ist auch nur ein Bruchteil von dem, was ich Ihnen schreiben wollte.)
Alles Liebe, Leo.

23 Minuten später
RE:
Aha, dieser gewisse Leo Sprachpsychologe will also nicht wissen, wie diese gewisse Emmi mit Schuhgröße 37 aussieht? Leo, das glaube ich Ihnen nicht! Jeder Mann will wissen, wie jede Frau aussieht, mit der er spricht, ohne zu wissen, wie sie aussieht. Er will sogar möglichst schnell wissen, wie sie aussieht. Denn danach weiß er, ob er noch weiter mit ihr sprechen will oder nicht. Oder etwa nicht?
Herzlichst, die gewisse 37er-Emmi.

Acht Minuten später
AW:
Das war jetzt mehr hyperventiliert als geschrieben, stimmt’s? Ich muss gar nicht wissen, wie Sie aussehen, wenn Sie mir solche Antworten geben, Emmi. Ich habe Sie ohnehin vor mir. Und dafür muss ich mich nicht einmal mit Sprachpsychologie beschäftigt haben.
Leo.

21 Minuten später
RE:
Sie irren, Herr Leo. Das war völlig ruhig geschrieben. Sie sollten mich einmal sehen, wenn ich tatsächlich hyperventiliere. Im Übrigen neigen Sie prinzipiell eher nicht dazu, meine Fragen zu beantworten, stimmt’s? (Wie sehen Sie eigentlich aus, wenn Sie »Stimmt’s?« fragen?) Aber darf ich noch einmal auf Ihren E-Mail-Wurf von heute Vormittag zurückkommen. Da passt so gar nichts zusammen.
Ich halte fest:
1.) Sie schreiben mir E-Mails und schicken sie nicht ab.
2.) Sie beginnen sich schön langsam mehr für mich zu interessieren, als es dem »Rahmen unserer Unterhaltung« entspricht. Was soll das heißen? Ist der Rahmen unserer Unterhaltung nicht ausschließlich das gegenseitige Interesse an einer jeweils völlig fremden Person?
3.) Sie finden es sehr klug – nein, Sie finden es sogar »sehr, sehr klug«, dass wir uns nie treffen werden. Ich beneide Sie um Ihre leidenschaftliche Hinwendung an die Klugheit!
4.) Sie wollen kein Chatroom-Geplänkel. Sondern? Worüber wollen wir uns unterhalten, damit Sie sich nicht schön langsam mehr für mich interessieren, als es dem »Rahmen« entspricht?
5.) Und, für den gar nicht unwahrscheinlichen Fall, dass Sie keine meiner soeben gestellten Fragen beantworten werden: Sie sagten, dass das vorhin nur ein Bruchteil von dem war, was Sie mir schreiben wollten. Schreiben Sie mir ruhig den Rest. Ich freue mich über jede Zeile! Ich lese Sie nämlich gerne, lieber Leo.
Emmi.

Fünf Minuten später
AW:
Liebe Emmi,
Wenn Sie nicht 1.) 2.) 3.) und so weiter schreiben können, sind Sie es nicht, stimmt’s? Morgen mehr.
Schönen Abend. Leo.

Am nächsten Tag
Kein Betreff
Liebe Emmi,
ist Ihnen schon aufgefallen, dass wir absolut nichts voneinander wissen? Wir erzeugen virtuelle Fantasiegestalten, fertigen illusionistische Phantombilder voneinander an. Wir stellen Fragen, deren Reiz darin besteht, nicht beantwortet zu werden. Ja, wir machen uns einen Sport daraus, die Neugierde des anderen zu wecken und immer weiter zu schüren, indem wir sie kategorisch nicht befriedigen. Wir versuchen, zwischen den Zeilen zu lesen, zwischen den Wörtern, bald wohl schon zwischen den Buchstaben. Wir bemühen uns krampfhaft, den anderen richtig einzuschätzen. Und gleichzeitig sind wir akribisch darauf bedacht, nur ja nichts Wesentliches von uns selbst zu verraten. Was heißt »nichts Wesentliches«? – Gar nichts, wir haben noch nichts aus unserem Leben erzählt, nichts, was den Alltag ausmacht, was einem von uns wichtig sein könnte. Wir kommunizieren im luftleeren Raum. Wir haben artig gestanden, welcher beruflichen Tätigkeit wir nachgehen. Sie würden mir theoretisch eine schöne Homepage gestalten, ich erstelle Ihnen dafür praktisch (schlechte) Sprachpsychogramme. Das ist alles. Wir wissen aufgrund eines miesen Stadtmagazins, dass wir in der gleichen Großstadt leben. Aber sonst? Nichts. Es gibt keine anderen Menschen um uns. Wir wohnen nirgendwo. Wir haben kein Alter. Wir haben keine Gesichter. Wir unterscheiden nicht zwischen Tag und Nacht. Wir leben in keiner Zeit. Wir haben nur unsere beiden Bildschirme, jeder streng und geheim für sich, und wir haben ein gemeinsames Hobby: Wir interessieren uns für eine jeweils völlig fremde Person. Bravo! Was mich betrifft, und jetzt komme ich zu meinem Geständnis: Ich interessiere mich wahnsinnig für Sie, liebe Emmi! Ich weiß zwar nicht warum, aber ich weiß, dass es einen markanten Anlass dafür gegeben hat. Ich weiß aber auch, wie absurd dieses Interesse ist. Es würde einer Begegnung niemals standhalten, egal wie Sie aussehen, wie alt Sie sind, wie viel Sie von Ihrem beträchtlichen E-Mail-Charme zu einem allfälligen Treffen mitnehmen könnten und was von Ihrem geschriebenen Sprachwitz auch in Ihren Stimmbändern steckt, in Ihren Pupillen, in Ihren Mundwinkeln und Nasenflügeln. Dieses »Wahnsinnsinteresse«, so mein Verdacht, nährt sich einzig und allein aus der Mailbox. Jeder Versuch, es von dort heraustreten zu lassen, würde vermutlich kläglich scheitern. Nun meine Schlüsselfrage, liebe Emmi: Wollen Sie noch immer, dass ich Ihnen Mails schreibe? (Diesmal wäre eine klare Antwort äußerst entgegenkommend.)
Alles, alles Liebe, Leo.

21 Minuten später
RE:
Lieber Leo,
das war aber viel auf einmal! Sie müssen ordentlich Tagesfreizeit haben. Oder zählt das als Arbeit? Kriegen Sie dafür Zeitausgleich? Können Sie es von der Steuer absetzen? Ich weiß, ich habe eine spitze Zunge. Aber nur schriftlich. Und nur, wenn ich unsicher bin. Leo, Sie machen mich unsicher. Sicher ist nur eines: Ja, ich will, dass Sie mir weiter E-Mails schreiben, wenn’s Ihnen nichts ausmacht. Wenn das noch nicht klar genug war, dann probiere ich es noch einmal: JA, ICH WILL!!!!!!! E-MAILS VON LEO! E-MAILS VON LEO! E-MAILS VON LEO. BITTE! ICH BIN SÜCHTIG NACH E-MAILS VON LEO! Und jetzt müssen Sie mir unbedingt verraten, warum es bei Ihnen zwar keinen Grund, aber einen »markanten Anlass« dafür gegeben hat, sich für mich zu interessieren. Das verstehe ich nämlich nicht, aber es klingt spannend.
Alles, alles Liebe und noch ein »Alles« dazu, Emmi.
(PS: Die E-Mail da oben von Ihnen war klasse! Absolut humorlos, aber echt klasse!)


Kommentar

Thomas: Eines der besten Bücher welches ich je gelesen habe und einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur. Kommunikationskunst auf höchstem Niveau. Man liest und liest und liest. Ein wunderbares Buch über eine besondere Liebesgeschichte. Ich habe nicht aufhören können und dabei, die große Angst: Das Buch ist endlich.

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